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Glück ist Anderen helfen zu können.

Ein Reisebericht

Rahul Kadakkal

August 2019Haridwar, Uttarakhand, Indien
Das Leben ist voller Glücklicher Momente - und man lebt nur im Moment. Millionen von Menschen leben auf der ganzen Welt, irgendjemand ist immer da. Du bist nie allein. In dieser Kurzen Zeit fühlte ich buchstäblich, wie die ältere Dame für einen kurzen Moment von einer dankbaren Fröhlichlichkeit erfasst wurde. Aber beginnen wir, ganz von vorn...
Während ich gerade durch die Strassen von Dehli schlenderte, überkam mich plötzlich ein instinktiver Drang der mich nach Haridwar zog. Bevor ich mich versah, sass ich in einem dunklen Abteil im dichten Gedränge eines Zuges. Die letzte Klasse ist immer voll und gedrängt, und nicht besonders gemütlich. Nichts desto trotz, müde vom Tag, fielen mir bald die Augen zu. Etwas später erwachte ich schlagartig, eine kurze Panik erfasste mich, die Station bereits zu verpasst zu haben - der Blick aufs Telefon beruhgte ebenso schnell. Es war nicht ganz so viel Zeit vergangen, wie ich anfänglich befürchtete. Noch 2 Stunden bis zum Ziel. Ein Klaks. Eine vertraute Sprache im Nebenabteil, zwei Damen, auch aus Kerala. Sie baten mich auf Ihre Ihren Schlafsack aufzupassen, eine Selbstverstänflichkeit für mich. Die Aufregung wurde grösser, je näher wir zum Ziel kamen.
Ein kurzer Spaziergang durch die Landschaft von Haridwar. Die Natur schien so viel trockener, viel mehr als es bei den letzten Besuchen war. Kaum Wasser zu sehen. Die pralle Sonne trocknete auch mich aus. Blasse ausgetrocknete Gesichter kreuzten meinen Weg. Schweissgebadet und völlig dehydriert pausierte ich und prüfte meinen Wasservorrat, den ich Sorgfälltig einteilen müsste. Mein Geist wollte weiter, aber mein Körper gab mich auf.

Plötzlich hörte ich eine Stimme von hinten. Obschon mich die Angst kurz packte, blickte ich vorsichtig zurück. Eine ältere Dame lag in einer verkommenen Hängematte bei einem alten Haus und rief mit schwacher weinerlicher Stimme “Wasser!”. Andere Reisende gingen an ihr vorbei, schenkten ihr keinen Blick. Ich öffnete meine Wasserflasche und ging auf sie zu.
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Nach einem Schluck Wasser seufzte Sie nach mehr, nach einigen Schlücken blickte sie erleichtert auf. Das Leuchten in ihren Augen werde ich so schnell nicht wieder vergessen. Dann zeigte sie zu meiner Überraschung auf einen kleinen Wasserhahn unweit von ihr. Meine Augen leuchteten auf. Ein paar Tränen rollten über ihr schwitzendes Gesicht. Ich holte Wasser aus dem Wasserhahn und kehrte zu der alten Dame zurück. Fixe Pläne hatte ich sowieso keine, so verbrachte ich einige Zeit mit ihr am Bett. In einer Ecke des Raumes lagen ein paar Teller, vielleicht bekam sie Essen nahe gelegenen Dharamshala.

Das Leben ist voller Glücklicher Momente - und man lebt nur im Moment. Millionen von Menschen leben auf der ganzen Welt, irgendjemand ist immer da. Du bist nie allein. In dieser Kurzen Zeit fühlte ich buchstäblich, wie die ältere Dame für einen kurzen Moment von einer dankbaren Fröhlichlichkeit erfasst wurde.
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Etwas Unsichtbares verbindet uns alle, egal wo wir sind. Nachdem sich ein Sadhu aus Dharamshala sich der älteren Dame angenommen und sich um sie zu kümmern begann, erfasste mich ein Gefühl von Wärme, die nichts mit dem Wetter zu tun hatte - und ich machte mich Dankbar und mit einer inneren Zufriedenheit wieder auf den Weg.

Glück ist anderen helfen zu können.